Heil'ge Einfalt, Gnadenwunder

Melody - Ringe recht, wenn Gottes Gnade, 1740

August Gottlieb Spangenberg, 1704-1792

1. Heilge Einfalt, Gnadenwunder,
tiefste Weisheit, größte Kraft,
schönste Zierde, Liebeszunder,
Werk, das Gott alleine schafft !

2. Alle Freiheit geht in Banden,
aller Reichtum ist nur Wind,
alle Schönheit wird zuschanden,
wenn wir ohne Einfalt sind.

3. Wenn wir in der Einfalt stehen,
ist es in der Seele licht;
aber wenn wir doppelt sehen,
so vergeht uns das Gesicht.

4. Einfalt denkt nur auf das Eine,
in dem alles andre steht;
Einfalt hängt sich ganz alleine
an den ewigen Magnet.

5. Wem sonst nichts als Jesus schmecket,
wer allein auf Jesum blickt,
wessen Ohr nur Jesus wecket,
wen nichts außer ihm erquickt;

6. Wer nur hat , was Jesus gibet,
wer nur lebt aus seiner Füll,
wer nur will, was ihm beliebet,
wer nur kann, was Jesus will;

7. Wer ihn so mit Inbrunst liebet,
daß er seiner selbst vergißt;
wer sich nur um ihn betrübet
und in ihm nur fröhlich ist;

8. Wer allein auf Jesum trauet,
wer in Jesu alles find't - :
der ist auf den Fels erbauet
und ein selges Gnadenkind.

9. Wohl dem, der den Herrn läßt machen!
Wohl ihm, der Herr ist sein Hirt!
Jesus wartet seiner Sachen,
daß man sich verwundern wird.

 
 

1. Heil'ge Einfalt, Gnadenwunder,
Unschuld, Liebe, Gottes Kraft!
Vor ihr sinkt das Hohe unter,
|: Bleibt allein, was Gott erschafft. :|

2. Einfalt, holdes Kinderwesen,
Wonne wahren Demutstal's,
Sie nur macht uns ganz genesen
|: Vom Verderben Adams Fall's! :|

3. Gott ist einzig ihr Vergnügen,
Ihres Herzens Wonn' und Lust
Und Er gibt ihr voll Genügen,
|: Auch den Wunsch, der ihr bewußt. :|

4. Mit solch inn'gem Kindeswesen,
Ist die höchste Gotteskraft,
Majestät hat sie erlesen,
|: Das mit ihr sie Wunder schafft. :|

5. Sie hat Gottes Kraft im Streite,
Ist unheil'gen Trieben tot;
Sie wird nie des Argen Beute,
|: Ruht mit sanfter Freud' in Gott. :|

6. Sie hat nur, was Gott ihr schenket -
Gnad' um Gnad' aus Seiner Füll',
Weiß sich selber nicht, sie lenket
|: Als Sein Kind, Gott, wie Er will. :|

7. Einfalt ist ihr eigner Spiegel
Ohne Falsch und Heuchelschein;
Ist des heil'gen Geistes Siegel,
|: In ihr wohnt Er echt und rein. :|

8. Sie uns von uns selbst erlöset
Und von aller Sünde Not!
Sie hat Gott allein Erkieset,
|: Drum behütet sie auch Gott. :|

9. Also wallt sie rein, unschuldig
Schmalen Weg an Gottes Hand;
Träget auch in Gott geduldig
|: Weh und Kreuz im Tränenland. :|

10. Sie lebt froh in Gott geborgen,
Stets ihr Aug' auf Ihn gericht't;
Ohne Gram, on' Furcht und Sorgen
|: Schaut sie Gottes Angesicht. :|

11. Sie vertraut in Gottes Hände
Ihren ganzen Pilgerlauf -
Blickt auf jenes herrlich' Ende,
|: Wann Gott nimmt die Seinen auf. :|

12. Sie hat für ein Jedes Liebe,
Wird nicht leid, nicht stolz, gekränkt;
Nimmt sich an aus inn'gem Triebe,
|: Wo nur seufzt ein Menschenkind. :|

13. Sie fast nich Lob, Ehr' und Größe;
Tadel, Schmach macht sie nicht krank.
Denkt sich nicht des Leid's, des Bösen,
|: Hat für Gutes herzlich Dank. :|

14. Was ist lieblicher auf Erden,
Als ein Kindlein liebereich?
Ihm soll ew'ge Wonne warden:
|: "Solcher ist das Himmelreich." :|

15. O du holde Himmelsblüte,
Die uns Jesu Heil erwarb!
Du genießest Gottes Frieden -
|: Gleich, wie Jesus lebt' und starb. :|

16. Süße Unschuld, Kindeswonne,
Wie sehnt sich mein Herz nach dir!
Reinste Tugend, Gnadensonne,
|: Jesu, bilde Dich in mir! :|

17. Gottes Sohn! In heil'ger Stille
Lerntest Du des Vaters Tun.
O verleih' mir, daß mein Wille
|: So in Dir mög ewig ruhn! :|


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