Vernehmt o Leut die Moritat

Melodie -

1. Vernehmt, o Leut, die Moritat,
die einst sich zuge-|: tragen hat :|
vor vielen, vielen hundert Jahr,
|: sonderbar :|.

2. Im Land der Griechen ist zu sehn
die wunderschöne |: Stadt Athen :|.
Da wohnt zur Zeit des Perikles
|: Sokrates :|.

3. Sein Vater Sophroniskos, der
war von Natur ein |: Bildhauer :|,
den Marmelstein schlug er zurecht
|: gar nicht schlecht :|.

4. Der sprach zu seinem Sohn: "Fürwahr,
du bleibst bei mir, was |: Vater'n war :|.
Denn zum Studieren braucht man Geld,
|: und das fehlt :|."

5. Im Anfang freilich war auch er
gleich dem Vater |: Bildhauer :|,
und wohn't in einer Bude klein
|: ganz allein :|.

6. Und als er dacht' ans Heiraten,
war in der ganzen |: Stadt Athen :|,
auch nicht ein einzig Mägdelein,
|: ihn zu frei'n :|.

7. Denn es besaß Herr Sokrates
kein angenehmes |: Äußeres :|.
Er war ja wüst und buckelig,
|: äußerlich :|.

8. Und wenn es regnet', welch ein Spaß
da wurde ihm der |: Schädel naß :|.
Auf seinem Haupte wunderbar
|: wuchs kein Haar :|.

9. Und doch trotz diesem Hindernis
fand sich ein Weib für |: Sokrates :|,
aus einem Dorfe in der Näh:
|: Xanthippe :|!
  10. Doch dies erwies sich mit der Zeit
als eine Unvor |: -sichtigkeit :|:
Besagtes Weib, Madam Xanthipp,
|: war eine Ripp :|.

11. Er ging deshalb nur selten heim,
saß lieber in die |: Kneip hinein :|,
und trank dort oft bis morgens vier
|: Bayrisch Bier :|.

12. Es fing deshalb das böse Weib
zu prügeln an des |: Gatten Leib :|,
Es diente ihr zu diesem Ziel
|: 'n Besenstiel :|.

13. Dort an dem Markt pflegt' er zu steh'n,
wo Mann und Weib vor |: -rübergehn :|,
und sprach: "O Mensch, erkenne dich
|: innerlich :|".

14."Bei allen Göttern und beim Styx
mit Menschenweisheit |: ist es nix :|!
Es lockt vom Ofen keinen Hund
|: all der Schund :|."

15. Doch während er noch solches sagt',
da fühlt er sich am |: Rock gepackt :|.
Das tat mit seinem langen Arm
|: ein Gendarm :|.

16. Wenn richtig man betrachtet es,
so hatte recht Herr |: Sokrates :|.
Doch dieser Ansicht war nun nicht
|: das Gericht :|.

17.Man schleppte ihn zum Volksgericht
am Schopf wie einen |: Bösewicht :|.
Dort sprach der strenge Staatsanwalt:
"|: Macht ihn kalt :|!"

18. Im finstern Kerker, welch ein Graus,
blies man das Lebens- |: Licht ihm aus :|.
Was hat ihm wohl den Tod verschafft?
|: Schierlingssaft :|.

19. Und die Moral von der Geschicht:
Nehmt euch kein böses |: Weibsbild nicht :|!
Sie macht den Mann nach großer Not
|: mausetot :|.

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